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Von allen Kunstformen hat sich von Beginn an das dramma per musica im Gravitationsfeld des Mythos bewegt. Von Monteverdi über Gluck zu Hans Werner Henze vollzieht sich die Arbeit an den Konturen der Orpheus-Figur; der Faden der Ariadne riss vom ersten barocken Lamento bis zur großen Arie im Werke Richard Strauss nicht ab. Vollends zur Spiegel- und Vergegenständlichungsgestalt neuzeitlicher Konstruktionen von Weiblichkeit geriet die kindermordende Medea-Figur. Ihr soll unsere besondere Aufmerksamkeit gelten. Auch Iphigenie, Elektra, Alkestis, Daphne, ebenso die Heroen und Abenteurer Odysseus, Herkules und Orest treten uns mit oft stark voneinander abweichenden Fragen in allen Phasen der europäischen Musiktheatergeschichte entgegen. An ausgewählten Beispielen soll der motiv- und stoffgeschichtliche Wandel dieser Archetypen der Opernbühne erarbeitet werden. |