Literatur |
- Blacking, John: How Musical is Man? Seattle 1973.
- Büchner, Timo: Der Begriff „Heimat“ in Rechter Musik. Analysen – Hintergründe – Zusammenhänge. Frankfurt am Main 2020.
- Christ, Heidi et al. (Hg.): Verbotene Musik. Tagungsbericht Hildesheim 2018 der Kommission zur Erforschung musikalischer Volkskulturen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V. Uffenheim 2020, S. 119-167.
- Eisel, Stephan: Politik und Musik. Musik zwischen Zensur und politischem Missbrauch. München 1990.
- Föllmer, Moritz: Ein Leben wie im Traum. Kultur im Dritten Reich. München 2016.
- Kaminsky, David: Keeping Sweden Swedish: Folk Music, Right-Wing Nationalism, and the Immigration Debate. In: Journal of Folklore Research 49/1 (2012), pp. 73-96.
- Krüger, Simone/Trandafoiu, Ruxandra (Ed.): The Globalization of Music in Transit. New York 2014.
- Nonnenmann, Rainer: Politik Macht Musik? Identitäten, Empowerment, Wokeness, Cancel Culture … In: Musik-Texte. Zeitschrift für neue Musik 177 (2022), S. 25-28.
- Seidel, Wolfgang (Hg.): Scherben. Musik, Politik und Wirkung der Ton Steine Scherben. Mainz 2020.
- Teitelbaum, Benjamin R.: Lions of the North. Sounds of the New Nordic Radical Nationalism. New York 2017.
- Turino, Thomas: Music as Social Life. The Politics of Participation. Chicago 2008.
- Galenza, Ronald/Heinz, Havemeister (Hg.): Wir wollen immer artig sein....Punk, New Wave, HipHop und Independent-Szene in der DDR von 1980-1990. Berlin 2014.
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Lerninhalte |
Die Politisierung von Musik lässt sich in diversen Epochen der Menschheitsgeschichte und in allen Gesellschaftssystemen der globalen und transnational vernetzten Welt beobachten. Für die nicht selten konfliktive Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Missständen galt Musik stets als ein geeignetes Instrument. Zudem ist Musik in autoritären Staatsformen stets Mittel zur Machterhaltung, zur Markierung von Minderheiten und zur Ausgrenzung der „fremden Anderen“. Beispiele für Musikverbote und Musikzensur finden sich sowohl in historischen Zeiten als auch in der Gegenwart. Dies führt zu der Überlegung, dass Musik ohne Zweifel eine spezifische Art der Kommunikation im Rahmen gesellschaftlicher, medialer, interkultureller und politischer Prozesse darstellt. Insbesondere in der Populär-, Medien- und Alltagskultur von Gesellschaften, die schnell mit Adjektiven wie „gespalten“ und „polarisiert“ versehen werden, nimmt Musik eine Scharnierfunktion ein, durch die identitätskonstitutive sowie politisierte Handlungsweisen, Bedeutungswelten, Sinnallianzen, Erfahrungskategorien und Bewertungsmaßstäbe kommuniziert werden. Musik wird im Rahmen der Seminarveranstaltung in Anlehnung an die Grundüberzeugungen der Musikethnologie als eine spezifische Form der reflexiven und selbstreferenziellen Auseinandersetzung des Menschen mit der ihn umgebenden Welt konzeptionalisiert, die Auskunft über das Wechselverhältnis von Kultur, Identitätspolitiken und Gesellschaft zu geben imstande ist. |