Lerninhalte |
Erst im Prozess ihres »Gespieltwerdens« und Erklingens wird Musik konkret; erst wenn verschwitzte Körper über eine Bühne fliegen, entsteht Tanz. Beide Künste, so scheint es jedenfalls, sind existenziell auf diesen magischen Moment der Aufführung angewiesen. Und doch drängt sich immer wieder die Frage auf, was »Aufführen« eigentlich bedeutet. Was braucht eine Musik- oder Tanzaufführung, um zu gelingen? Wie weit lässt sich jener doch so unverfügbar scheinende Moment überhaupt fassen? Wie weit ist er willentlich gestaltbar? Und wie wäre die Abhängigkeit einer Aufführung von Ort und Publikum zu beschreiben? – In diesem Seminar werden wir uns anhand repräsentativer Beispiele die gemeinsamen und jeweils spezifischen Anforderungen ansehen, die Musik und Tanz als zeitbasierte Künste an ihre Aufführung und damit auch an ihre Ausführenden stellen. Dabei fragen wir besonders, wie uns Forschungsansätze aus der jeweils anderen Disziplin wie etwa die musikwissenschaftliche Interpretationsforschung oder tanzwissenschaftliche Performancetheorien für das Verständnis der eigenen Kunstform weiterhelfen können. |