Ein künstlerisches Studium bietet viele Freiheiten und Raum für eine individuelle, selbstbestimmte Entwicklung. Gleichzeitig geht damit eine hohe Belastung einher und es bieten sich häufig Anlässe für das Empfinden von Selbstzweifeln, Stress und Leistungsdruck. Gerade im künstlerischen Bereich können Versagensängste, Konkurrenzdruck oder Lampenfieber zu einer hohen Belastung werden. Auch die spätere berufliche Selbständigkeit, ein Alltag, der von Unregelmäßigkeiten geprägt ist und der ein hohes Maß an eigener Strukturierung, Planung und Motivation erfordert, aber auch der Umgang mit Misserfolgen und Zurückweisungen, können begabten Künstler*innen das Berufsleben erschweren. Nicht zuletzt die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie führen deutlich die Bedeutung psychologischer und psychohygienischer Aspekte innerhalb eines Studiums vor Augen. Sie haben einen enormen Einfluss auf die seelische Gesundheit und damit auf künstlerische Kreativität, Motivation und schließlich Produktivität.
Studierende auf diese Herausforderungen vorzubereiten und sie bei deren Bewältigung zu unterstützen, ist Ziel des Seminars. Dabei ist es vor allem der präventive Wert, der hier im Vordergrund steht: Durch die Bewusstmachung von psychologischen Prozessen, eigenen Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten werden Werkzeuge und Schlüsselkompetenzen an die Hand gegeben, die dabei helfen, die eigene Resilienz zu stärken und damit seelische Gesundheit zu bewahren. Resilienz sie keine Einzelfähigkeit oder genereller Wesenszug, sondern ein Gemisch aus vielen Schutzfaktoren und Eigenschaften, die zu jedem Zeitpunkt weiterentwickelt und erlernt werden können.
Auf die Vermittlung von theoretischem Wissen zu relevanten, psychologischen Konstrukten folgen praktische Übungen und vertrauensvolle Gespräche, die einen Austausch über persönliche Erfahrungen und Sichtweisen anregen. Dabei spielen der Umgang mit Stress, Lampenfieber, Leistungsdruck, Prüfungsangst, Selbstzweifeln oder mangelnder Motivation ebenso eine Rolle, wie Strategien zur Planung und Organisation des Studien- und Berufsalltags. Beispielsweise wird die Methode der kognitiven Umstrukturierung dysfunktionaler, automatischer Gedanken erarbeitet, was im Kontext von Angst- und Stressreaktionen sowie der Entwicklung eines positiven Selbstbildes besonders gute Effekte erzielt.
Inhalte:
- Resilienz - Das seelische Immunsystem
- Stress und Stressbewältigung
- Entspannungstechniken
- Selbstwirksamkeitserwartung und ihr Einfluss auf unsere Motivation
- Zeitmanagement-Techniken
- Umgang mit Prüfungsangst und Lampenfieber
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