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Spätestens seit dem frühen 20. Jahrhundert formulieren Aktivist*innen politischer Emanzipationsbewegungen Manifeste, um ihren politischen Forderungen und Zielen prägnant und kämpferisch Ausdruck zu verleihen. Anhand der zahlreichen Manifeste von feministischen und queeren Bewegungen lassen sich politische und theoretische Entwicklungen in Bezug auf Geschlecht, Sexualität, Ethnizität, Klasse, Körper und Affekt anschaulich nachvollziehen. Beispiele dafür sind die Paradigmenwechsel der vier Wellen der Frauenbewegung sowie die Entwicklung von der ersten Homosexuellenbewegung über die Schwulen- und Lesbenbewegung zu queeren und Transgenderbewegungen. Immer wieder gibt es Querverbindungen zwischen politischen Emanzipationsbewegungen und dem Kunst- und Kulturbetrieb, wie am Women’s Art-Manifest von Valie Export aus dem Jahr 1973, dem 1991er Riot Grrrl Manifest der Band Bikini Kill oder dem diesjährigen #Actout-Manifest von Aktivist*innen aus der deutschen Filmbranche deutlich wird. In den Seminarsitzungen werden ausgewählte Manifeste im Mittelpunkt stehen, die jeweils durch theoretische Texte und künstlerische Arbeiten kontextualisiert werden. |