Voraussetzungen |
Teilnahmevoraussetzungen für das Seminar sind regelmäßige Teilnahme, aktive Beteiligung, die Bereitschaft, einige englische Texte zu lesen und bei Zoom die eigene Kamera zu aktivieren. |
Lerninhalte |
Mit dem Buch Black Feminsim Reimagined: After Intersectionality (2019) hat Jennifer C. Nash eine kritische Bestandsaufnahme der Entwicklung des Konzepts der Intersektionalität vorgelegt. Sie kritisiert darin zum Beispiel, dass Intersektionalität zum zentralen Begriff von Diversity-Programmen geworden ist und dabei die Tradition Schwarzer feministischer Theoriebildung aus dem Blick geraten ist. Der Begriff „Intersektionalität“ wurde im Jahr 1989 von der afroamerikanischen Feministin und Juristin Kimberlé W. Crenshaw geprägt. Sie wählt das Bild der Straßenkreuzung (Intersection), um die Überschneidungen und das Ineinandergreifen verschiedener Differenzlinien zu beschreiben, und unterscheidet dabei drei verschiedene Ebenen, eine strukturelle, eine politische und eine Repräsentationsebene. Seit geraumer Zeit findet der Begriff auch im deutschen Sprachraum vermehrt Verwendung, scheint sich aber häufig verkürzt auf Fragen der Positionierung oder Identitätskonstruktion zu beschränken. In unserem Seminar werden wir – ausgehend von den Ursprüngen des Konzepts der Intersektionalität im Black Feminism der 1980er Jahre – betrachten, in welche Richtungen sich die Diskussion bis heute entwickelt hat und dabei die Kritik von Nash in unsere Diskussionen einbeziehen. Wir werden das Verhältnis von Intersektionalität und Antisemitismus ebenso betrachten wie die Kritik am Konzept der Intersektionalität, die der aktuellen Theorieströmung des Afropessimismus implizit ist.
Einige Vorträge der Reihe Differenz_gestalten, die jeweils um 18 Uhr direkt im Anschluss an unser Seminar stattfinden, werden Gegenstand der Seminardiskussion sein. Bitte halten Sie sich diesen Slot daher frei. |