Lerninhalte |
Das Jahr 2020 ist von der Corona-Pandemie bestimmt. Zusätzlich zu den Erkrankungen und Todesfällen hat die Pandemie massive und weitreichende Auswirkungen auf unsere Arbeitsverhältnisse, unser Freizeitverhalten, und sie bestimmt die Bedingungen unserer sozialen Beziehungen neu. Die Pandemie macht einmal mehr die Wirkmächtigkeit der Differenzkategorien Geschlecht, Klasse und Race deutlich. Corona ist der Anlass, im Seminar Theorieansätze, gesellschaftliche Diskurse und künstlerische Positionen zum Thema Krankheit und Pandemie zu erarbeiten. Ausgehend von den aktuellen Ausstellungen „Keith Haring“ und „Rettet die Liebe: Internationale Plakate gegen AIDS“ im Museum Folkwang nehmen wir zunächst Verhandlungen von HIV/Aids seit den 1980er Jahren in den Blick. Dabei hinterfragen wir auf Grundlage von Texten von Susan Sontag, Brigitte Weingart und Douglas Crimp das metaphorische Sprechen über diese Pandemie und diskutieren die künstlerischen Positionen von Keith Haring und des Berliner Fotografen Jürgen Baldiga. Danach thematisieren wir die aktuelle Situation und diskutieren ausgewählte Texte aus dem neu erschienen Sammelband Die Corona Gesellschaft und nehmen u.a. die Kategorien Geschlecht und Alter in den Blick. Zuletzt konzentrieren wir uns auf das Thema Sorgearbeit. Die Aids-Krise brachte neue Modelle der Sorgearbeit hervor, und die Situation der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie zeigt, dass Sorgearbeit, Geschlecht und Klasse verwoben sind. Die Online-Veranstaltungen im Rahmen der Reihe Differenz_Gestalten mit Jasco Viefhues zu seinem Film Rettet das Feuer über den Fotografen Jürgen Baldiga (01.12. um 18 Uhr) und Francis Seeck über queere Sorgearbeit (12.01. um 18 Uhr) sind inhaltlich in das Seminar eingebunden. |