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Als akademische Disziplinen sind Gender Studies und Queer Theorie in den frühen 1990er Jahren aus zwei Entwicklungslinien hervorgegangen, den feministischen und LGBT-Bewegungen einerseits, und der Rezeption französischer poststrukturalistischer Theorien andererseits. Eine wichtige Basis dafür waren die Women’s Studies- und Gay and Lesbian Studies-Programme, die vor allem an nordamerikanischen Universitäten als Errungenschaften der emanzipatorischen Bewegungen seit den 1970er Jahren gegründet worden waren. Für die Entstehung der Queer Theorie war zudem die AIDS-Krise und die Erfahrung der Möglichkeit einer effektiven politischen Organisierung über identitätspolitische Grenzen hinaus prägend. Im Seminar werden wir zunächst auf die Anfänge der Gender Studies und Queer Theorie und ihre poststrukturalistischen Grundlagen fokussieren. Danach werden wir aktuelle Strömungen, insbesondere affekttheoretische und materialistische Ansätze und die Frage nach queeren Zeitlichkeiten, in die Diskussion einbeziehen. Begleitend zum Seminar werden im Rahmen der Vortragsreihe "Differenz_gestalten" zwei Vorträge stattfinden: "Hipster Porn: Queere Männlichkeiten und Affektive Sexualitäten im Fanzine Butt" von Peter Rehberg (19.11.) und "Fortwährende Eingriffe: Vier Jahrzehnte HIV und AIDS" von Martin Dannecker (3.12.). |