Die Definition des Designbegriffs wird etymologisch meist zurückgeführt auf das lateinische „designare“ oder auf das italienische „disegno“, wie es im 16. Jahrhundert bei Giorgio Vasari für die Zeichenkunst benutzt wurde.
Den späteren und lange anerkannten Grundgehalt seiner Bedeutung erhielt der Begriff Design im Zusammenhang mit der Industrialisierung aber vor allem durch seine Abgrenzung gegen verwandte Bereiche. Design wurde als der Entwurf von industriellen Massenprodukten definiert und ästhetisch wie auch produktionsethisch als dem Handwerk und der Kunst diametral entgegengesetzt betrachtet.
Die Rolle der Kunst im Entwurf war in der weiteren Geschichte des Designs dann stets heftig umstritten (aber eben auch immer präsent): vom Jugendstil über den Werkbund, das Bauhaus, die HfG Ulm – bis zur Postmoderne. Das spiegelte sich unter anderem in dem immer wiederkehrenden Streit um das Ornament.
In der postindustriellen Zeit spannt sich der Begriff Design inzwischen über ein weites Feld von Tätigkeiten und Diskursen in den unterschiedlichsten Kontexten und ist auch hinsichtlich der ehemals strengen theoretischen Abgrenzungen entideologisiert worden.
In diesem Seminar begeben wir uns auf eine Spurensuche durch die Designgeschichte und beleuchten anhand von einzelnen Beispielen die Rolle der Kunst, ihrer Strategien, Positionen und Rezeption im Design vom Jugendstil bis ins 21. Jahrhundert. |