Kommentar |
MA MW:
DRM 1. V. b; HMM 1. IV. b; MKM 1. IV.a
HMM 2. II. b; MKM 2. III. a; MKM 2. IV. A
MA MW: DRM 1. III. b; DRM 1. III. c
HMM 1. III. b; HMM 1. III. c
MKM 1. III. b; MKM 1. III. c
DRM 2.II. a; HMM 2. III. b; MKM 2. II. b
MA LA:
GyGe: 6.2; HRSGe: 4.2; HRSGe: 4.3
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Literatur |
Büchner, Timo: Der Begriff „Heimat“ in Rechter Musik. Analysen – Hintergründe – Zusammenhänge. Frankfurt am Main 2020.
Büchner, Timo: Weltbürgertum statt Vaterland. Antisemitismus im RechtsRock. Münster 2018.
Dornbusch, Christian & Raabe, Jan (Hg.): RechtsRock. Bestandaufnahme und Gegenstrategien. Münster 2002.
Kanitz, Maria & Geck, Lukas (Hg.): Klaviatur des Hasses. Antisemitismus in der Musik. Baden-Baden 2022.
Raabe, Jan et al. (Hg.): Rechtsrock. Aufstieg und Wandel neonazistischer Jugendkultur am Beispiel Brandenburgs. Potsdamer Beiträge zu Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung, Band 1. Berlin 2019.
Teitelbaum, Benjamin R.: Lions of the North. Sounds of the New Nordic Radical Nationalism. New York 2017. |
Lerninhalte |
Die Studie „Die distanzierte Mitte“ aus dem Jahr 2023 verdeutlichte, dass sich in zahlreichen gesellschaftlichen Teilbereichen rechtsextreme Einstellungsmuster normalisieren. Diese um Ausschließung und Ausgrenzung bemühten rechtsextremistischen Tendenzen und Dynamiken sind auch in jenen populärkulturellen Genres verstärkt zu beobachten, die ganz allgemein als rechte oder identitäre Musik definiert werden. Neonazistische, völkische, rechtsextreme, antisemitische, kulturrassistische und demokratiefeindliche Protagonist*innen dieser Musikszenen besingen in ihren Produktionen gleichbleibende Phänomene: Heimat, Germanen, Scholle, Kampf, Vaterland, Tugendhaftigkeit, Pflichtbewusstsein, Glorifizierung von Gewalt, Patriotismus, Leitkultur, Ethnopluralismus, Remigration und Reconquista. Rechtsrap und Rechtsrock offerieren ihren Fans eine kulturpessimistische, von Narrativen des Niedergangs und Fremdbildern durchzogene sowie ideologisch anschlussfähige Gegenwartsanalyse, die stark zerrbildartige, vorurteilsbeladene und kontrastive Züge aufweist. Die Verherrlichung und Verharmlosung des Nationalsozialismus spielen bei der Entwicklung rechtsextremer und rassistischer Denkmuster eine zentrale Rolle. Die identitäre Musik dient hierbei nicht nur als Medium zur Diffusion rechter Ideologien, die sich stets gegen die als „fremd“ gelabelten Menschen richten. Vielmehr besitzen diese Musikgenres eine propagandistische Multiplikatorenfunktion für rechte Raumgreifungsstrategien, die unter Verwendung spezifischer Stilmittel und Strategien (Dogwistling, Storytelling, Mimikry) auf die Rekrutierung junger und identitätsoffener Menschen abzielen. Zunächst statten wir uns im Rahmen der Seminarveranstaltung mit einem Theoriegerüst aus, das sowohl sozial- und kultwissenschaftliche als auch musikwissenschaftliche Begriffe und Konzepte umfasst. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus Vergangenheit und Gegenwart werfen wir einen analytischen, kritischen und dekonstruktivistischen Blick auf die unterschiedlichen Varianten der rechten und identitären Musik. Die erzielten Diskussionsergebnisse werden abschließend zusammengetragen, um Leitlinien und Handlungsstrategien für die rassismuskritische Arbeit zu konzipieren. |