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Das Buch der Bücher fesselt und bannt seit Jahrtausenden die europäische Kultur. Die Malerei, die Dichtung, allem voran aber die Oper, verwendeten sie unentwegt als stofflichen Steinbruch und als Darstellungsfolie der eigenen Zeithorizonte. Eine reiche Poeisis des monotheistischen Religionsbegriffs entstand. Das sogenannte Alte Testament, das Heilige Buch des jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens, kann zugleich aber als narratives Fundament des ethischen Diskurses der Neuzeit betrachtet werden. Die Tora erzählt fabulös die Genesis der Welt, anfangend mit der Schöpfung und den Erzählungen der Erzväter, dem Auszug Israels aus Ägypten, der mosaischen Gesetzgebung und - von Händel bis Schönberg- immer wieder von dem Zug ins verheißene Land. Die Bibel verlor nie ihre Kraft auch als Ferment des Ästhetischen
Das erweist sich gerade im Medium der Musiktheater- und Oratoriumsdramaturgie. Inzwischen wurden mehr als dreitausend musikalische Bibeladaptionen nachgewiesen. Noch das moderne säkulare Denken bedient sich als Veranschaulichung seines eigenen Ansinnens der alten Bilder und Geschichten Israels. Neben dem breiten Präsenz des Mythos nimmt die nicht minder theatrale der biblischen Geschichten, auch jener des Neuen Testaments, keinen sekundären Rang ein.
Themen werden sein: Moses: Von Gioachino Rossini über Arnold Schönberg zu Kurt Weill; Abraham und Isaak: Von Igor Strawinsky über Benjamin Britten zu Leonard Cohen; Das Leiden der Propheten: Von Georg Friedrich Händel über Felix Mendelssohn- Bartholdy, Giuseppe Verdi, Leonard Bernstein zu Petr Eben und Karlheinz Stockhausen ; Frauen der Bibel: Esther, Dalila, Salome, Maria Magdalena-Von Georg Friedrich Händel über Camille Saint-Saëns und Richard Strauss zu John Adams; Schöpfung, Kreuzweg, Passion: Von Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn zu Frank Martin zu Francis Poulenc. |