Handelt es sich beim Begriff ‚Interdisziplinarität‘ tatsächlich – so Jochen Hörisch – vornehmlich um ein „Modewort", das ebenso „inflationär wie schwachbrüstig" ist, das im Wissenschaftskontext vor allem als effizientes Drittmittel-„Zauberwort“ fungiert und das aber dann realiter darauf zielt, Inter-, Meta- und Transdisziplinarität „möglichst nicht [zu] praktizieren“ (Hörisch 2010: 169)?
Im Seminar sollen relevante Grundbegrifflichkeiten geklärt und hinsichtlich der Frage beleuchtet werden, inwiefern „interdisziplinäres Wissen" in musikpädagogischer Perspektive relevant ist, vor allem auch hinsichtlich der Vorstellung einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne_node.html). Das Seminar bereitet auf dieser Grundlage eine gemeinsame Exkursion nach Kassel zum Bundeskongress Musikunterricht des BMU vom 25.09.-29.09.24 vor (Tagungsmotteo „#Musik bleibt - Musikunterricht nachhaltig gestalten“; s. www.bk-mu.de). Ferner sollen mögliche Studieninhalte und -strukturen der ab dem Wintersemester 2024/25 studierbaren Studienrichtung BA6+ in den Folkwang-BA-Studiengängen Lehramt Musik hinsichtlich folgender Aspekte miteinander reflektiert werden:
Zusammenhänge zwischen Wissenschaft, Kunst und Pädagogik sowie Überlegungen zu einer spartenübergreifenden Zusammenarbeit als Orientierung für künstlerisch-pädagogisches und wissenschaftliches Denken; Künste als reflexive Impulsgeber für innovative und kritische Akzente zur Entwicklung von Gesellschaft; Weiterentwicklung der Künste im interdisziplinären Austausch; künstlerische und wissenschaftliche Praxen vernetzten Denkens; Aufbau von Perspektiven auf die Verbindung von künstlerischen, gestalterischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Disziplinen. |