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Das Trinklied ist eine Gattung enormer historischer Reichweite, es gehört neben Liebesliedern und religiösen Liedern zum Kernbestand europäischer Liedkultur. Das Singen von Trinkliedern ist eingebunden in Geselligkeitskontexte, die Texte reflektieren neben dem Trinken selbst vielfältige andere Themen (soziale Identität, Poetologisches, Würdigung anderer etc.), und die Kompositionen können potenziell Zustände der Trunkenheit ausdrücken oder als Modus der Aufführung einkalkulieren. Im Seminar werden wir Trinklieder aus drei Jahrhunderten und aus verschiedenen sprachlichen Kontexten vor dem Hintergrund der spezifischen Diskurse und Praktiken der Trinkkultur analysieren und kontextualisieren. Gefragt wird u. a. nach sozialer und geschlechtsspezifischer Gruppenbildung (z. B. Studentenlieder oder Freimaurerlieder), nach Aspekten materieller Kultur und performativen Dimensionen. Das Seminar steht im Zusammenhang mit dem vom 23. bis 25. Mai an der Folkwang UdK stattfindenden internationalen Symposium »Ersungener Rausch. Trinklieder von der Antike bis in die Gegenwart« und ermöglicht den Teilnehmer:innen, dort Einblicke in aktuelle Forschungszugänge zum Trinklied zu gewinnen. |
