Literatur |
Steyerl, Hito. Die Farbe der Wahrheit: Dokumentarismen im Kunstfeld. Nachdruck 2015. Wien ; Berlin: Verlag Turia + Kant.; Tagg, John. The Burden of Representation: Essays on Photographies and Histories. Minneapolis: University of Minnesota Press, 2021. |
Lerninhalte |
„Je genauer wir versuchen, das Wesen des Dokumentarischen festzuhalten, desto mehr entzieht es sich in den Nebel vager Begrifflichkeiten.“ [Steyerl, 2008]
Wohlwissend um die Unschärfe der Bezeichnung „dokumentarisch“ wird sie nach wie vor als Attribut in Film und Fotografie verwendet und ist in diesem Zuge gar zu einem eigenen Genre geworden – sowohl im Bildjournalismus als auch im Kunstkontext. Das Dokumentarische – bei dem es sich wohl eher um einen konzeptionellen Rahmen als um ein inhärentes Merkmal fotografischer Medien handelt – ist zentraler Gegenstand des Seminars und soll in diesem Rahmen einer kritische Betrachtung unterzogen werden. Die Lektüre von Grundlagentexten und die Historie des Begriffs werden Ausgangspunkt für die Seminardiskussionen sein. Eine Befragung angrenzender Grundbegriffe wie Objektivität, Wahrheit, Zeugenschaft, aber auch Macht wird notwendigerweise daran anschließen. Ergänzend zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theorieansätzen werden aktuelle und historische Gegenstände aus dem Feld des Dokumentarischen besprochen: von frühen Dokumentarfilmen, über zur sozialdokumentarischen Fotografie, bis hin zu zeitgenössischen Formen im Kunstfeld. Begleitende Fragen werden mitunter sein: gibt es eine spezifische Ästhetik oder gar Stilmittel des Dokumentarischen? Wie konstruieren und strukturieren dokumentarische Arbeiten unser Verständnis von Welt? Und was unterscheidet das Dokumentarische als (künstlerische) Haltung von diskursiven Vorgängen des Dokumentwerdens? |