Das Seminar künstlerische Praxis und wissenschaftliche Reflexion beschäftigt sich seit Jahren mit der gegenseitigen „Anverwandlung“ beider Auseinandersetzungsformen der Kunst.
Inhaltlich befasst sich das kommende Semester mit dem Thema der „Fotografie und Teilhabe “.
Davon ausgehend, dass die Fotografie maßgeblich durch ihre besondere Nähe zur Wirklichkeit bestimmt wird, liegt die Frage nahe, wie eine Teilhabe an der Wirklichkeit in fotografischen Arbeiten möglich ist und Ausdruck finden kann.
„Die Fotografie ist das Medium des Zeitgenössischen“, formuliert 2000 Hubertus von Amelunxen in seiner Einführung zur „Theorie der Fotografie IV“ und spricht damit eine besondere Herausforderung und Inanspruchnahme zur Welt an, die uns alle als Bildautoren*innen betrifft.
Hat der*die Fotokünstler*in bzw. der*die Fotograf*in eine besondere Verantwortung im Umgang mit der Welt? Liegt in diesem Gedanken eine originäre Aufgabe der Fotografie begründet?
Das Seminar teilt sich in zwei Bereiche auf: Im ersten Teil des Seminars wird der Frage nach der Authentizität fotografischer Bilder, ihrer Materialität und ihrem besonderen Wirklichkeitsbezug in theoretischen Texten nachgegangen. Darauf aufbauend werden wir uns mit einigen Künstler*innen, die ihre persönliche Haltung als politischer Mensch selbstverständlich im Werk verankert haben, wie Christian Boltanski, Christoph Schlingensief und Hito Steyerl, näher befassen.
Das Kolloquium sieht sich als Labor, in dem, ausgehend von den jeweiligen künstlerischen und gestalterischen Projekten, theoretisch-wissenschaftliche Bezüge gesucht und mit der künstlerischen Arbeit vernetzt werden. |