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Nicht Herr im eigenen Haus: Psychoanalyse als Kulturtheorie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar u. Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 224401001 Kurztext
Semester WiSe 2024/25 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits 4 Belegung Belegpflicht
Hyperlink  
Belegungsfrist FB 4    23.09.2024 09:00:00 - 11.10.2024 23:59:59    FB 4    23.09.2024 09:00:00 - 11.10.2024 23:59:59   
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 09:00 bis 11:00 woch von 17.10.2024  Quartier Nord - 2.13        
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Paul, Morten , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 4
Folkwang Universität der Künste
Inhalt
Literatur

Andreas Mayer, Sigmund Freud zur Einführung, 3., ergänzte Auflage, Hamburg 2022.

Leistungsnachweis

Hausarbeit

Lerninhalte

Der französische Philosoph Michel Foucault bezeichnete die Entdeckung des Unbewussten als eine der großen Kränkungen des modernen Menschen. Um 1900 hatte der Arzt und Neurophysiologe Sigmund Freud herausgefunden, dass wir noch nicht einmal in unserem eigenen metaphorischen Haus – unserem Selbst – herrschen. Er hatte damit das Rätsel, das wir für uns oft darstellen, auf einen Begriff gebracht. Aus der Perspektive von Kunst und Kultur war diese Kränkung allerdings äußerst produktiv. Denn sie löste eine Explosion an neuen Behandlungsansätzen, theoretischen Entwürfen und künstlerischen Praktiken aus – von der Redekur über den Surrealismus bis in die politische Philosophie hinein. Sie versprachen Aufklärung über das komplizierte Verhältnis von Ich, Es und Über-Ich genauso wie Einblick in die Wechselwirkungen zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Seit einigen Jahrzehnten ist allerdings eine seltsame Schieflage zu beobachten: Einerseits ist die Psychoanalyse zunehmend in Misskredit geraten. Viele ihrer zentralen Annahmen darüber, was als normal und was als krank gelten muss, wurden aus feministischer, queerer und postkolonialer Perspektive einer scharfen Kritik unterzogen. Auch in der therapeutischen Behandlung haben ihr längst andere Verfahren den Rang abgelaufen. Andererseits arbeiten sich Gegenwartsdeutungen mehr schlecht als recht daran ab, Phänomene wie den Rassismus oder den Populismus zu erklären, die offensichtlich an die Gefühlsebene auch des Politischen rühren. Und die oben genannten Kritiken bezogen ihr Material nicht selten aus der Psychoanalyse selbst und trugen so zu ihrer Weiterentwicklung bei. Das Seminar fragt deshalb danach, ob die Psychoanalyse auch heute noch einen Beitrag zum Verständnis und zur Verständigung leisten kann. Dazu führt es entlang zentraler Texte sowie anhand ausgewählter Verarbeitungen in Grundlagen der Psychoanalyse als Kulturtheorie ein.

Zielgruppe

Wissenschaften B / Kultur und Gesellschaft

B.A. KD/PD/Foto (PO 2019 - 2023)


Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:
Wissenschaften B  - - - 1