Literatur |
- Blume, Michael: Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Wie neue Medien alte Verschwörungstheorien befeuern. Ostfildern 2019.
- Butter, Michael: „Nichts ist, wie es scheint“. Über Verschwörungstheorien (5. Auflage). Berlin 2021.
- Dornbusch, Christian/Raabe, Jan (Hrsg.): RechtsRock. Bestandaufnahme und Gegenstrategien. Münster 2002.
- Kanitz, Maria/Geck, Lukas (Hrsg.): Klaviatur des Hasses. Antisemitismus in der Musik. Baden-Baden 2022.
- Nocun, Katharina/Lamberty, Pia: True Facts. Was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft. Köln 2021.
- Potter, Nicholas/Lauer, Stefan (Hrsg.): Judenhass Underground. Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen. Leipzig 2023.
- Rensmann, Lars: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 2004.
- Salzborn, Samuel: Antisemitismus. Geschichte, Theorie, Empirie. Baden-Baden 2014.
- Schwarz-Friesel, Monika/Reinharz, Jehuda: Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert. Berlin 2013.
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Lerninhalte |
Im 2022 veröffentlichten Musikvideo zum Song We the People des US-amerikanischen Sängers Kid Rock wird Joe Biden kurz eingeblendet, der gemeinsam mit Anthony Fauci für die Lockdowns und Restriktionen während der COVID-19-Pandemie kritisiert wird. In dieser recht kurzen Einstellung ist hinter Präsident Biden das Emblem des World Economic Forum ersichtlich. Eine nicht ohne Hintergedanken gewählte Komposition, die eindeutig dem Regelwerk der dog whistle politics folgt. Dieses Beispiel zeigt auf, dass über Musik und Populärkulturen antisemitische Inhalte und Verschwörungsnarrative transportiert werden. Diese kurze Sequenz ist darüber hinaus ein gutes Beispiel dafür, dass Antisemitismus eine hohe Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen soziokulturellen Kontexte und Bedingungen einer spezifischen Zeit aufweist. Antisemitische Inhalte und Verschwörungserzählungen, so hat es die Forschung herausgearbeitet, finden sich gegenwärtig mehr denn je in chiffrierter und codierter Form. Besonders in Krisenzeiten wird mit dem Verweis auf die „jüdische Weltverschwörung“ und die „übermächtigen Strippenzieher“ ein antisemitisches Ideologiekonglomerat erzeugt, das „Sündenböcke“ konstruiert, die für den Krisenzustand verantwortlich gemacht werden. Nachdem wir uns im Seminar zunächst mit der theoretischen Grundierung zentraler Konzepte und Begriffe auseinandergesetzt haben, richten wir unseren Fokus danach auf historische und aktuelle Erscheinungsformen. In diesem Zusammenhang analysieren wir diverse Musikgenres, die eine menschenfeindliche Ideologie aufweisen, Radikalisierungsdynamiken erkennen lassen und judenfeindliche Inhalte mittels subtiler Kommunikationsstrategien zu verbreiten suchen. |