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Rechte Musik. Ethnografische Forschungen über populärkulturelle Identitätspolitiken, rassistische Propaganda und rechtsextremistische Ideologien in virtuellen Welten. - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar u. Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 121202001 Kurztext
Semester SoSe 2021 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 20
Rhythmus Studienjahr
Credits 3-5 Belegung Keine Belegpflicht
Hyperlink  
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Di. 18:00 bis 20:00 woch von 06.04.2021  Internet - Online        
Gruppe [unbenannt]:
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Berchem, David , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 2
Folkwang Universität der Künste
Inhalt
Kommentar

BA MW:
MwB. V.b

D/F Musikwissenschaft:
Musik und Medien
Kulturtheorie

BA Lehramt:
Musikwissenschaft, Vertiefung

Literatur

Balibar, Étienne: Gibt es einen »neuen Rassismus«? In: Das Argument Nr. 175 (31/1989), S. 369-380.

 

Bojadžijev, Manuela: Die windige Internationale. Rassismus und Kämpfe der Migration. Münster 2008.

 

Büchner, Timo: Weltbürgertum statt Vaterland. Antisemitismus im RechtsRock. Münster 2018.

 

Dornbusch, Christian & Raabe, Jan: RechtsRock. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen 19/3 (2006), S. 47-53.

 

El-Tayeb, Fatima: Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft. Bielfeld 2016.

 

Foroutan, Naika et al. (Hg.): Das Phantom »Rasse«. Zur Geschichte und Wirkungsmacht von Rassismus. Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, Band 13. Wien u.a. 2018.

 

Funk-Hennings, Erika: Neue Entwicklungen in der deutschen Rechtsrock-Szene. In: Helms, Dietrich & Phleps, Thomas: Cut und Paste. Schnittmuster populärer Musik in der Gegenart. Beiträge zur Populärmusikforschung, Band 34. Bielefeld 2015, S. 97-114

 

Müller, Jost: Nation, Ethnie, Kultur. Mythen der Rechten. Berlin 1995.

 

Quent, Matthias: Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wir sie stoppen können. 4. Auflage. München 2019

Raabe, Jan et al. (Hg.): Rechtsrock. Aufstieg und Wandel neonazistischer Jugendkultur am Beispiel Brandenburgs. Potsdamer Beiträge zu Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung, Band 1. Berlin 2019.

 

Searchlight Magazine Ltd. (Hg.): White Noise. Rechts-Rock, Skinhead-Musik, Blood & Honour. Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene. Reihe antifaschistische Texte, Band 7. 3. Auflage. Münster 2001.

 

Taguieff, Pierre-André: Die Macht des Vorurteils. Der Rassismus und sein Double. Hamburg 2000.

 

Bemerkung

Die Veranstaltung wird per Zoom durchgeführt.

Anmeldung über David.Berchem-w89@ruhr-uni-bochum.de

Lerninhalte

Der norwegische Ethnologe Thomas Hylland Eriksen führt in seiner Publikation Globalization. The Key Concepts aus, dass nicht wenige Menschen in disruptiven und von zunehmender Unübersichtlichkeit charakterisierten Zeiten dazu tendieren, die soziokulturelle Komplexität von mehrfach fragmentierten und mulidiversen Gesellschaftssysteme auf eine Reihe einfacher Kontraste zu reduzieren. Subjektiv wahrgenommene Bedrohungslagen und durch die Globalisierung auf der Mikroebene hervorgerufene Transformationen ufern nicht selten in Kulturpessimismus und die Konstruktion von Untergangsszenarien, in denen die Kategorien „Wir“ und „die Fremden“ als binäre Projektionsflächen dienen, um Identitätsarbeit entlang der Prämisse „Inklusion durch Exklusion“ zu betreiben. Diese um Ausschließung und Verweisung bemühten Identitätspolitiken sind auch in jenen populärkulturellen Genres zu beobachten, die ganz allgemein als rechte oder identitäre Musik definiert werden. Neonazistische, völkische, rechtsextreme, antisemitische, propagandistische und demokratiefeindliche Akteur*innen dieser Musikszenen besingen mehr oder minder offenkundig in ihren Produktionen gleichbleibende Phänomene: Heimat, Germanen, Scholle, Kampf, Vaterland, Tugendhaftigkeit, Pflichtbewusstsein, Glorifizierung von Gewalt, Patriotismus, Leitkultur, Ethnopluralismus und Reconquista. Rechtsrap und Rechtsrock offerieren ihren Fans eine kulturpessimistische und ideologisch anschlussfähige Gegenwartsanalyse, die stark zerrbildartige, stereotype und binäre Züge aufweist. Die Verherrlichung und Verharmlosung des Nationalsozialismus spielt bei der Entwicklung rechtsextremer und rassistischer Denkmuster und Narrative eine zentrale Rolle. Die identitäre Musik dient hierbei nicht nur als Medium zur Diffusion rechter und nationalistischer Ideologien, die sich stets gegen die als „fremd“ gelabelte Menschen richten. Vielmehr werden diese Musikgenres als propagandistische Instrumente für rechte Raumgreifungsstrategien genutzt, die unter Verwendung populärkultureller Versatzstücke auf die Rekrutierung junger und identitätsoffener Menschen abzielen. Oft ist die rechte Musik eine „Einstiegsdroge“ in die Szene. Zunächst statten wir uns im Rahmen der Seminarveranstaltung mit einem Theoriegerüst aus, das Begriffe und Konzepte wie Ethnos, Kultur, Identität und Othering umfasst. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus Vergangenheit und Gegenwart werfen wir einen analytischen, kritischen und dekonstruktivistischen Blick auf die unterschiedlichen Varianten der rechten und identitären Musik in virtuellen Welten. Die erzielten Forschungsergebnisse werden abschließend zusammengetragen, um Leitlinien und Handlungsstrategien für die Antidiskriminierungsarbeit in einem von Vielfalt geprägten Einwanderungsland zu konzipieren. Das Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Folkwang Universität der Künste in Essen und der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2025