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In einem Überblick über die Wege des modernen Musiktheaters soll sich unsere Veranstaltung mit der Zeit zwischen der Jahrhundertwende (1900) und der Gegenwart beschäftigen. Vor dem Hintergrund der großen geistesgeschichtlichen Eruptionen, darunter Max Plancks Quantentheorie, Sigmund Freuds Untersuchung Traumdeutung von 1900 und der Relativitätstheorie Albert Einsteins von 1905 ging auch die postwagnerianische und postverdianische Opernästhetik radikal neue Wege. Sie führte zur Emanzipation der Dissonanz, zur Aufgabe der Tonalität, zur Dodekaphonie und verschiedenen seriellen Verfahrensweise bis hin zur Aleatorik eines John Cage. Als Wegbereiter dieser Entwicklung werden Debussy und Strauss betrachtet. Die eigentliche Zäsur aber begann mit Alban Bergs Wozzeck. Der von der radikalen Moderne ausgehende Shock, der sich in der Malerei als Aufgabe der Gegenständlichkeit artikulierte und im gegen den institutionalisierten Kunstbetrieb sich stellenden Dadaismus zum sinnfreien Lautgedicht und zur Zertrümmerung der grammatologischen Ordnung überging, entfachte auch im Musikleben kaum je zuvor erlebte Skandale; darunter die kollektiven Wutausbrüche bei den Uraufführungen von Schönbergs Pierrot Luniare oder Strawinskys Le sacre du printemps. Im zweiten Teil unserer Veranstaltung widmen wir uns den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg |