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Musik - Volk - Kultur: Medienanalytische Forschungen über identitäre Musik auf Social Media Plattformen - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 221202001 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 20
Rhythmus Studienjahr
Credits 4-7 Belegung Belegpflicht
Hyperlink  
Belegungsfrist Anmeldefrist FB 1, 2, 3 10.09.2021 09:00:00 - 22.10.2022 23:59:59

Belegpflicht
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Sa. 10:00 bis 17:30 Einzel am 06.11.2021 Südflügel - S102        
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Sa. 10:00 bis 17:30 Einzel am 04.12.2021 Südflügel - S102        
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Sa. 10:00 bis 17:30 Einzel am 15.01.2022 Südflügel - S102        
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Sa. 10:00 bis 15:00 Einzel am 05.02.2022 Südflügel - S102        
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Berchem, David, Lehrbeauftragter, Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 2
Folkwang Universität der Künste
Inhalt
Kommentar

BA MW: MwB. V.b

BA MW dt.-frz.: BMB II.V b

B.Mus.Instr.: Interpretation II

Literatur
  • Balibar, Étienne: Gibt es einen »neuen Rassismus«? In: Das Argument Nr. 175 (31/1989), S. 369-380.

  • Bojadžijev, Manuela: Die windige Internationale. Rassismus und Kämpfe der Migration. Münster 2008.

  • Büchner, Timo: Weltbürgertum statt Vaterland. Antisemitismus im RechtsRock. Münster 2018.

  • Dornbusch, Christian & Raabe, Jan: RechtsRock. Bestandsaufnahme und Gegenstrategien. Münster 2002.

  • El-Tayeb, Fatima: Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft. Bielfeld 2016.

  • Foroutan, Naika et al. (Hg.): Das Phantom »Rasse«. Zur Geschichte und Wirkungsmacht von Rassismus. Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, Band 13. Wien u.a. 2018.

  • Funk-Hennings, Erika: Neue Entwicklungen in der deutschen Rechtsrock-Szene. In: Helms, Dietrich & Phleps, Thomas: Cut und Paste. Schnittmuster populärer Musik in der Gegenart. Beiträge zur Populärmusikforschung, Band 34. Bielefeld 2015, S. 97-114

  • Kaminsky, David: Keeping Sweden Swedish: Folk Music, Right-Wing Nationalism, and the Immigration Debate. In: Journal of Folklore Research 49/1 (2012), pp. 73-96.

  • Müller, Jost: Nation, Ethnie, Kultur. Mythen der Rechten. Berlin 1995.

  • Quent, Matthias: Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wir sie stoppen können. 4. Auflage. München 2019

  • Raabe, Jan et al. (Hg.): Rechtsrock. Aufstieg und Wandel neonazistischer Jugendkultur am Beispiel Brandenburgs. Potsdamer Beiträge zu Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung, Band 1. Berlin 2019.

  • Searchlight Magazine Ltd. (Hg.): White Noise. Rechts-Rock, Skinhead-Musik, Blood & Honour. Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene. Reihe antifaschistische Texte, Band 7. 3. Auflage. Münster 2001.

  • Teitelbaum, Benjamin R.: Saga’s Sorrow: Femininities of Despair in the Music of Radical White Nationalism. In: Ethnomusicology 58(3) 2014, pp. 405-430.

  • Teitelbaum, Benjamin R.: Lions of the North. Sounds of the New Nordic Radical Nationalism. New York 2017.

  • Taguieff, Pierre-André: Die Macht des Vorurteils. Der Rassismus und sein Double. Hamburg 2000.

Bemerkung

Das Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Folkwang Universität der Künste in Essen und der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.

Anmeldung per E-Mail: David.Berchem-w89@ruhr-uni-bochum.de

Blocktermine, jeweils samstags:

06.11. 10 - 17.30 Uhr
04.12. 10 - 17.30 Uhr
15.01. 10 - 17.30 Uhr
05.02. 10 - 15.00 Uhr

Lerninhalte

Der norwegische Ethnologe Thomas Hylland Eriksen führt in seiner Publikation Globalization. The Key Concepts aus, dass nicht wenige Menschen in disruptiven und von zunehmender Unübersichtlichkeit charakterisierten Zeiten dazu tendieren, die soziokulturelle Komplexität von mehrfach fragmentierten und mulidiversen Gesellschaftssysteme auf eine Reihe einfacher Kontraste zu reduzieren. Subjektiv wahrgenommene Bedrohungslagen und durch die Globalisierung auf der Mikroebene hervorgerufene Transformationen ufern nicht selten in Kulturpessimismus und die Konstruktion von Untergangsszenarien, in denen die Kategorien „Wir“ und „die Fremden“ als binäre Projektionsflächen dienen, um Identitätsarbeit entlang der Prämisse „Inklusion durch Exklusion“ zu betreiben. Diese um Ausschließung und Verweisung bemühten Identitätspolitiken sind auch in jenen populärkulturellen Genres zu beobachten, die ganz allgemein als rechte oder identitäre Musik definiert werden. Neonazistische, völkische, rechtsextreme, antisemitische, propagandistische und demokratiefeindliche Akteur*innen dieser Musikszenen besingen mehr oder minder offenkundig in ihren Produktionen gleichbleibende Phänomene: Heimat, Germanen, Scholle, Kampf, Vaterland, Tugendhaftigkeit, Pflichtbewusstsein, Glorifizierung von Gewalt, Patriotismus, Leitkultur, Ethnopluralismus und Reconquista. Rechtsrap und Rechtsrock offerieren ihren Fans eine kulturpessimistische und ideologisch anschlussfähige Gegenwartsanalyse, die stark zerrbildartige, stereotype und binäre Züge aufweist. Die Verherrlichung und Verharmlosung des Nationalsozialismus spielt bei der Entwicklung rechtsextremer und rassistischer Denkmuster und Narrative eine zentrale Rolle. Die identitäre Musik dient hierbei nicht nur als Medium zur Diffusion rechter und nationalistischer Ideologien, die sich stets gegen die als „fremd“ gelabelten Menschen richten. Vielmehr werden diese Musikgenres als propagandistische Instrumente für rechte Raumgreifungsstrategien genutzt, die unter Verwendung populärkultureller Versatzstücke auf die Rekrutierung junger und identitätsoffener Menschen abzielen. Oft ist die rechte Musik eine „Einstiegsdroge“ in die Szene. Zunächst statten wir uns im Rahmen der Seminarveranstaltung mit einem Theoriegerüst aus, das Begriffe und Konzepte wie Ethnos, Kultur, Identität und Othering umfasst. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus Vergangenheit und Gegenwart werfen wir einen analytischen, kritischen und dekonstruktivistischen Blick auf die unterschiedlichen Varianten der rechten und identitären Musik, die über Social Media und andere internetmediatisierte Kanäle verbreitet werden. Bei diesem Forschungsvorhaben nutzen wir die methodischen Werkzeuge der Netnographie sowie der Medienanthropologie. Die erzielten Forschungsergebnisse werden abschließend zusammengetragen, um Leitlinien und Handlungsstrategien für die Antidiskriminierungsarbeit in einem von Vielfalt geprägten Einwanderungsland zu konzipieren.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024